22. - 28. Juli 2023
Um 17:45 Uhr trifft mit einer Stunde Verspätung unsere Crew in Heiligenhafen ein.
Zum Auslaufen ist es natürlich zu spät.
So bleibt viel Zeit für die Schiffs-einweisung, zum Essengehen
und am Abend zum Spielen.
Da wir am Sonntag planen nach Spodsbjerg an der Ostküste von Langeland zu segeln, können wir auch etwas ausschlafen.
Gegen 10 Uhr legen wir ab. Mit uns die Segelyacht AVATAR. Wir freuen uns, dass Horst wieder dabei sein kann. Wir haben so viele Mitsegler, dass wir diese Woche mit 3 Yachten segeln. Friedrich startet mit der TINA MARIE von Großenbrode.
Leider ist es stark bewölkt und nieselt gelegentlich. Die Sichtweite beträgt häufig weniger als 2 Seemeilen. Aber mit dem von 3 Bft. auf 5-6 Bft. stetig zunehmenden SSW-Wind können wir gut segeln und erreichen ca. 16:30 Uhr Spodsbjerg. Kurz danach treffen auch die AVATAR und die TINA-MARIE ein.
Zeit für die Sonntagstorte und zum Spielen. Schwimmen ist bei dem nasskalten Wetter noch nicht angesagt.
Ein grauer Morgen mit perfektem Segelwind erwartet uns am Montag. Nach Nyborg sind es weniger als 30 Seemeilen, so lassen wir uns viel Zeit beim Frühstück und legen erst nach 10 Uhr ab.
Neben uns segelt die AVATAR, während die TINA-MARIE bereits eine Seemeile voraus ist.
Trotz Windstärke 5 ist die Wellenhöhe im Langelands-Belt niedrig. Langsam lockert sich das Wolkenbild auf.
Zwichendurch kommt die Sonne durch, was die Urlaubsstimmung ansteigen lässt.
Dazu erreichen wir mit Halbwind-Kurs zeitweise 10 Knoten Fahrt.
Westlich von uns liegen Seehundsbänke, die von unzähligen Kormoranen belagert sind.
Es wird zunehmend sonniger.
So können wir an der Eisdiele nicht vorbeigehen ....
Gegen halb zwei sind wir bereits an der Ansteuerungstonne von Nyborg. Wir bauen einige Manöverübungen ein, segeln eine Stunde lang Wenden, Halsen und Boje-über-Bord-Manöver.
Noch vor 15 Uhr erreichen wir die Hafeneinfahrt Nyborg und legen am West-Pier an.
Hier treffen sich jetzt alle Crews. Anschließend laufen wir durch Nyborg zu den Wallanlagen.
Der große
Platz um den Wasserturm
lädt zum Fußballspielen ein.
Wie jedes Jahr gibt es Freilufttheater in den Wallanlagen. Wir haben das Pech, immer an spielfreien Tagen in Nyborg zu sein. Da müssen unsere Segler eben selber schauspielern.
Ein originelles Schild weist auf die Toiletten im Theaterbereich hin.
Im nahegelegenen Schlossteich schwimmt eine junge Schwanenfamilie.
Auf dem Rathausplatz sorgen Wasserspiele mit unregelmäßigen Springbrunnen für ein nasses Vergnügen.
Dienstag: Der Westwind ist stark, erreicht mittags in Schauerböen 6 Beaufort. Es ist wieder kühl. Wir nehmen uns nur die 25 Seemeilen bis Rudköbing vor, ersparen uns, gegen Wind und Strömung durch den Svendborg-Sund anzukämpfen.
Erst ist der Kurs am Wind noch recht gemütlich, doch südlicher wird es recht sportlich: Wir müssen hoch ran, um die Untiefentonne vom Thurö-Rev und später die Ansteuerungstonne vom Rudköbing-Löb erreichen zu können.
Auf dem Vordeck macht es sich unsere Crew gemütlich. Nur schade, dass heute das Segel so viel Schatten wirft.
Vor uns segelt eine große Gaffel-Ketsch in den Svendborg-Sund.
Wir schaffen es ohne Wenden.
Schließlich sind wir in der betonnten Rinne zur Rudköbing-Brücke, segeln noch bis vor die Hafeneinfahrt mit der Fock.
Obwohl wir bereits vor 15 Uhr im Stadthafen ankommen, ist der Hafen voll und wir legen am etwas ungemütlichen Nordkai an, der zu einem abgetrennten Industriegelände gehört. Dafür können wir mit allen drei Yachten hintereinander anlegen.
In der spätromanischen Backsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert befindet sich eine kunstvolle Kanzel. Wie häufig in dänischen Kirchen ist auch ein großes aufgehängtes Schiffsmodell zu bewundern. Gelegentlich finden Konzerte statt.
Große leuchtende Malven finden wir in jeder dänischen Stadt.
Eine Freiluftbühne sorgt für viel Betrieb auf dem Hauptplatz
Am Abend genießen wir im wenig romantischen Hafen den kräftig leuchtenden Sonnenuntergang.
Bei aufgelockerter Bewölkung und westlichen Winden von 3 bis 5 Bft. entschließen wir uns zu einer landschaftlich schönen Tour durch den Svendborg-Sund. Unser Ziel ist zunächst der malerische Märchenort Aerösköbing. Bis kurz vor Svendborg können wir noch segeln, dann muss im Sund mit Gegenwind der Motor helfen. Durch das lange Höjestene-Löb segeln wir hoch am Wind, schaffen es gut bis Aerösköbing. Doch der Stadthafen ist gesperrt. Dort werden zahlreiche Windjammer erwartet. Wie sich bei einer Hafenrundfahrt herausstellt, bietet uns der bereits um 15 Uhr überfüllte Yachthafen auch keinen Platz.
Der nächste Hafen ist Marstal. Nach Faborg oder Söby müssten wir motoren, bis zur Marstal-Rinne können wir jedoch segeln.
Auch Marstal ist heute überfüllt. Es gibt keine freie Box, auch keinen freien Stegplatz. Wenigstens können wir "im Päckchen" längsseits an einer anderen Segelyacht am Kopfende eines Stegs anlegen.
Einen Vorteil hat unser Liegeplatz:
Wir haben Logenplätze mit bester Aussicht auf das uns überraschende Feuerwerk. Wir sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Donnerstag strahlt die Sonne. Da der Wind schwach ist, entscheiden wir uns, am Vormittag das großartige Seefahrtsmuseum zu besuchen.
Auch hier liegen viele Windjammer. Aber einige legen morgens früh ab und wir nutzen den frei gewordenen Platz.
Wir liegen außen an der TINA-MARIE. Als wir von unserem Museumsbesuch zurückkommen, wartet die versammelte Crew schon auf uns um ablegen zu können.
11:20 Uhr verlassen wir Marstal. Am Ende der schmalen Rinne Klördyb setzen wir Segel.
Mit leichtem Süd- bis Südostwind segeln wir gemütlich um die Südspitze von Langeland in den Fehmarnbelt nach Osten.
Gegen 17 Uhr wird der Wind dann doch zu schwach. Der Motor ist nötig. Die Großbaustelle für den Fehmarnbelt-Tunnel wird gut bewacht. So begleitet uns ein Wachboot bis kurz vor die Einfahrtsrinne zum Fährhafen Rödby.
Freitag starten wir früh um 8 Uhr, da bereits am Nachmittag die Heimfahrt mit dem Bus startet.
Es ist heute sonnig, jedoch nahezu kein Wind. Wir motoren die ganze Rückfahrt nach Heiligenhafen.
Frühstück gibt es unterwegs, zumal die See heute glatt ist.
10:05 Uhr: Wir passieren den Leuchtturm Westermakelsdorf auf Fehmarn. Wir haben genug Zeit für eine Badepause und machen an der AVATAR fest. Anker ist hier nicht nötig. Weder Wind noch Strömung vertreiben uns.
Wir haben zwar kein Sprungbrett, aber an einem Seil kann man sich gut ins Wasser fallen lassen.
Kurz nach 11 Uhr setzen wir unsere Fahrt fort. Es ist noch genug Zeit zum Packen und zum Bordputz.
Mittags liegen unsere Yachten wieder in den Boxen am Steg 1 des Yachthafens Heiligenhafen.
Nach einem letzten Fischbrötchen wird die Heimreise angetreten.
Mit einem Bus der Charterfirma und Taxis wird unsere große Gruppe zum Bahnhof nach Oldenburg gefahren.
Eine erlebnisreiche Segelfahrt geht zuende. 2024 werden fast alle Mitsegler wieder dabei sein.