Zum Auftakt der Segelfahrten im Sommer 2021 empfängt uns ein stahlblauer Himmel.
An einer schön bemalten
Hauswand steht der
Leitspruch für Kapitäne.
Kurz vor dem Törn schlägt Corona zu: Eine Schulklasse muss wegen eines positiv getesteten Schülers komplett für 2 Wochen in Quarantäne. Das trifft drei Mitsegler, die auch nach langen Verhandlungen mit dem Gesundheitsamt zuhause bleiben müssen. Auch bei negativem PCR-Test der Schüler kurz vor Quarantäne-Ende wurde vom Gesundheitsamt die Genehmigung zur Teilnahme am Törn verweigert.
Sehr kurzfristig konnten wenigstens zwei neue Mitsegler gefunden werden, die die frei gewordenen Kojen gerne nutzten.
- Endlich wieder Seeluft schnuppern und Sonne genießen. -
Nach dem Gepäckverstauen in den Kabinen gibt es Kaffee und Kuchen.
Es folgt die Sicherheitseinweisung - dann treffen wir uns zum Gruppenfoto an Deck.
Um halb sechs legen wir ab, verlassen bei wolkenlosem Himmel Heiligenhafen
Die Festmacher-Leinen werden aufgeschossen.
... und es ist Zeit, die wichtigsten Knoten zu üben.
Bei WNW 5 Bft. segeln wir durch die Fehmarnsundbrücke.
Der Wind kommt nahezu von achtern, so spürt man nicht viel Wind und wir können gemütlich Schmetterlingskurs segeln.
Nach der Ansteuerungstonne Fehmarnsund-Ost nehmen wir Kurs auf Gedser.
Um halb zehn ist der Wind auf 2 Bft. abgeflaut. Zum Sonnenuntergang kreuzen wir den Kiel-Ostseeweg, sind immer noch knapp 6 Knoten schnell.
Die Mannschaft ist nach dem langen Tag mit der frühen Anreise müde geworden.
Halbmond um halb elf am
klaren Nachthimmel.
Um Mitternacht laufen wir in den Gedser Yachthafen ein, treffen dort unsere zweite Yacht, die diesmal in Großenbrode gestartet war.
Die langen Stege, die offiziell den großen Yachten vorbehalten sind, werden wieder einmal von einigen kleinen Yachten belegt. Dabei sind viele Boxen an den Stegen noch frei. So können wir nur am Tanksteg anlegen, was der Hafenmeisterin am nächsten Morgen nicht gefällt. Nach einer Diskussion über die Stegbelegung haben wir Erfolg. Die kleineren Yachten sollen in Boxen verholen, soweit sie nicht ohnehin ablegen. Bei unseren nächsten Besuchen in Gedser sind die langen Stege tatsächlich für größere Yachten freigehalten worden, wodurch wir auch bei vollem Hafen immer noch - wenigstens im Päckchen - an anderen großen Yachten anlegen können.
Sonntagmorgen, wir können an die Innenmole verholen und gemütlich frühstücken. - Bei starkem Westwind verlassen wir Gedser erst um halb zwölf. Mit gerefften Segeln geht es am Fährhafen vorbei und durch das Kroghage Dyb zum Gedser Landrev. Schließlich können wir durch eine Passage unseren Kurs nach Klintholm anlegen. Die 30 Seemeilen schaffen wir in vier Stunden. Im vollen Yachthafen finden wir noch Platz am kurzen Molenkopf zum Außenhafen, müssen uns bei 6-7 Bft. mit zusätzlichen Festmachern absichern.
Am Montag ist wieder herrliches Wetter. Bei gemütlichem Westwind 3-4 Bft. segeln wir zu den Kreidefelsen und frühstücken auf See.
Zusammen mit der "HERR NILSSON" gehen wir vor Möns Klint kurzzeitig vor Anker.
Wir entschließen uns, das schöne Wetter für den langen Schlag von 50 Seemeilen nach Warnemünde zu nutzen, da es bei dem WNW-Wind sinnlos wäre durch das Smalandsfahrwasser nach WNW zu segeln.
Auf unserem Kurs, hier vor Warnemünde, wird die Segeltheorie am GPS gut nachvollziehbar: Bei knapp 13 Knoten wahrem Wind, leicht nördlicher als West (kleiner brauner Pfeil mit T), ist der scheinbare Wind, etwas südlicher als West (kleiner türkisfarbener Pfeil mit A), bereits 17,4 Knoten stark, da durch das Zusammenwirken von wahrem Wind und Fahrtwind der spürbare Wind verstärkt ist und weiter von vorne kommt. So sind wir bei 3-4 Bft. fast 8 Knoten schnell.
Mit high speed rauschen wir auf Warnemünde zu.
Der lange Steg im Alten Strom ist leider noch Baustelle. Aber im großen Yachthafen "Hohe Düne" finden wir viel Platz.
Am Abend nehmen wir die Fähre nach Warnemünde
Dort geht es die Hafenpromenade entlang an Windjammern vorbei zum Strand.
BeiBei Mondschein werden am abendlich leeren Strand Saltos geübt. Mondschein werden am abendlich leeren Strand Saltos geübt.
Zum Tagesausklang gibt es beim Hafenfest noch kulinarische Köstlichkeiten. - Leider hat der Wind dabei meinen Pappteller mit Fisch und Salat umgekippt
Auch am Dienstag bleibt uns der Westwind treu. Nach der langen Strecke vom Vortag wollen wir heute nur die 10 Seemeilen nach Kühlungsborn segeln. Doch gegen den Wind kreuzen wir schließlich 20 Seemeilen.
Auf halber Strecke wenden wir dicht vor dem Ostseebad Heiligendamm.
Der Hafen ist wie immer voll belegt. Wir legen daher an der Südpier zwischen den Stegen an.
Es ist erst 16 Uhr, so finden wir bei Bilderbuchwetter endlich auch genug
Zeit für das Badevergnügen.
Mittwoch segeln wir wieder nordwärts zurück nach Dänemark. - Wir starten mit dem üblichen Westwind mit 4-5 Bft. bei schönem Wetter. Hoch am Wind schaffen wir heute einen direkten Kurs nach Gedser.
Am Kartentisch Funkabsprachen mit "Herr Nilsson" - Gegen Mittag flaut der Wind ab, die
Sicht verschlechtert sich und es trübt sich ein. Aber wir sind früh in Gedser, finden diesmal
Platz am langen Südsteg. Genug Zeit zum Spielen. Das Essen wird auch schon vorbereitet.
Donnerstag ist der Westwind noch schwächer. Unser Weg nach Westen teilt sich in kurze Segel-Abschnitte und Motorfahrt auf. Der direkte Weg nach Rödby ist verstellt durch die Großbaustelle für den Fehmarnbelt-Tunnel. Ein Motorschiff der Bauaufsicht geleitet uns durch die enge Passage in der Baustelle, danach können wir nochmals knapp
4 Seemeilen zum Hafen segeln.
Die Stranddünen laden zu Stuntman-Szenen ein, zum Schwimmen ist es doch recht kühl.
Auf einem Schild wird die zukünftige Strandgestaltung am Fehmarnbelt-Tunnel vorgestellt.
Die Warmfront verzieht sich am nächsten Morgen. Es ist trocken geblieben und am Freitag segeln wir mit Motorunterstützung bei sonnigem Wetter und leichtem NW-Wind zurück nach Heiligenhafen.
Um 12 Uhr legen wir am Steg 1b in Heiligenhafen an. Die Zeit reicht nach dem Bordputz noch für Fischbrötchen, bevor der Bus der Charterfirma die sonnengebräunten Crews zum Bahnhof bringt.