Unsere beiden Yachten "HERR NILSSON" und "JUMBO" an den Stegen in Heiligenhafen.
Am sonnigen Samstagnachmittag treffen die Crews mit etwas Verspätung im Hafen ein.
Die Kabinen werden bezogen. Es gibt Kaffee und Kuchen, danach die Sicherheitseinweisung.
Wegen des starken Ostwindes mit hohem Seegang im Fehmarnbelt bleiben wir im Hafen.
Sonntagmorgen ist kaum noch Wind, dafür gibt es grauen Himmel mit Regenschauern. Um 9 Uhr legen wir ab. Hier bewährt sich die regenfeste Segelkleidung, auf die man im Sommer eher gerne verzichten würde.
Gegen Mittag legt der Ostwind langsam zu und wir kommen mit 7 Knoten Fahrt gut voran.
Trotz des kühlen Wetters ist der Aufenthalt auf dem windigen Vordeck sehr beliebt.
Im Großen Belt geht es auf die Ostküste von Langeland zu, Spodsbjerg kommt bald in Sicht.
Bereits um 15 Uhr legen wir zusammen mit der "HERR NILSSON" in Spodsbjerg an,
so haben wir gemütlich Zeit zur Kaffeepause mit Sonntags-Torte. Erste Erfahrungen werden
mit der Nachbarcrew ausgetauscht. Beide Crews waren seefest, heute hat keiner gespuckt.
Montag überrascht uns unser Bugstrahlruder, lässt die JUMBO beim Ablegen in die falsche Richtung drehen und ist in der Folge nicht mehr einsatzfähig. Offensichtlich ist das Schaltpaneel defekt, es wird am Wochenende in Heiligenhafen erneuert. - Wir setzen unseren Nordkurs fort. Der meist schwache Wind lässt uns immerhin noch mehr als die halbe Strecke nach Nyborg unter Segel zurücklegen.
Die Flaute am Nachmittag in der Nähe von Seehundsbänken nutzen wir zu einer Badepause.
Trotz des kühlen Ostseewetters gibt es jede Menge Badespaß zwischen unseren Yachten.
Schließlich nehmen wir wieder Fahrt auf und sitzen bald in Nyborg bei Kaffee und Kuchen.
Danach haben wir Zeit die Stadt zu erkunden.
In den Wallanlagen werden die historischen Kanonen "besetzt".
Die Wiese dahinter eignet sich zum Frisby- und Fußballspielen.
Erstmals seit der Corona-Pause wird wieder ein Musical in den Wallanlagen aufgeführt.
Der Seerosenteich ist diesmal
glatt wie ein Spiegel.
In der Nähe besuchen wir den unterirdischen Waffen-Bunker.
Zurück im Hafen versammeln sich alle im Cockpit, warten auf das Abend-Menü.
Am nächsten Morgen scheint die Sonne. Nach dem Frühstück legen wir ab.
Gegen den leichten Südsüdost-Wind kreuzen wir sieben Stunden nach Rudköbing.
Trotz des schönen nördlichen Yacht-hafens drängen sich immer wieder kleinere Yachten in den Stadthafen und blockieren die wenigen Liegeplätze für große Yachten.
Ein Rundgang durch Rudköbing zeigt einen sehenswerten Stadtkern mit Fachwerkhäusern. Die Apotheke in der Altstadt beherbergt Inventar aus drei Jahrhunderten. In den Schubladen fanden sich früher u.a. Drachenblut, Krebsaugen, gestoßene Mumie und lebende Blutegel. Der Heilkräutergarten der Apotheke steht unter Denkmalschutz.
Am Mittwochmorgen gibt es frischeren Wind aus südlichen Richtungen. Durch die flachen Gewässer zwischen Langeland und Ärö kommen wir erst nur wenig zum Segeln. Mit der JUMBO drehen wir
nur eine kurze Hafenrunde durch Marstal und verabschieden uns von der Crew der "HERR NILSSON".
Sie werden heute in Marstal bleiben und morgen nach Rödby segeln. Da der Mast für die Fehrmarnbrücke zu hoch ist, muss die HERR NILSSON östlich von Fehmarn nach Großenbrode segeln. Auf der JUMBO ziehen wir wegen der angesagten SW-Winde vor, von der Schleimünde nach Heiligenhafen zurück zu segeln.
Am GPS-Bild kann man die geringen Wassertiefen dieses äußerst flachen Gebietes ablesen. Wir machen zunächst einen lange Schlag nach SSO, bis wir Westkurs auf die Schleimünde anlegen können.
Zu Beginn haben wir noch wunderbares Segelwetter. Doch der Luftdruck sinkt stündlich, wir nähern uns nach Abflauen des Windes dem angesagten Sturmtief.
Als die Schleimündung in Sicht kommt, ziehen Regenschwaden über das Land und der Wind brist wieder auf. Aber wir schaffen auch ohne Bugstrahlruder im vollen Hafen von Maasholm in zweiter Reihe an einer wunderbaren Yacht anzulegen.
Am Abend legt der Wind weiter zu, wir sichern die Yacht mit vielen Leinen und Fendern.
Für Donnerstag planen wir die Marina Wendtorf anzulaufen. Wegen des Starkwinds und des defekten Bugstrahlruders telefonieren wir mit dem Hafenmeister, um einen günstigen Liegeplatz auszumachen. Jedoch ist der Hafen voll und es ist nicht zu erwarten, dass bei den Wetterbedingungen jemand auslaufen wird.
Das GPS zeigt die Spur unseres Anlegemanövers und die Windsituation mit 33 Knoten Südwestwind am Donnerstag.
In Wendtorf würde ein Motorboot verholen können. Der Hafenmeister bietet uns einen Liegeplatz am Kopfende eines Stegs an. Doch den ganzen Tag haben wir 7-8 Bft. Wind mit zeitweise starken Schauern. So ziehen wir es vor, in Maasholm zu bleiben und erst am frühen Freitagmorgen direkt nach Heiligenhafen zurück zu segeln.
Die Crew der HERR NILSSON hat dagegen einen harten Tag: Mit stark gerefftem Segel wird
der Sturm abgewettert und gegen die Wellen gekämpft. Erschöpft wird am Abend Rödby
erreicht. Von dort geht es am Freitag zurück nach Heiligenhafen.
Der Freitag empfängt uns mit einem prächtigen Sonnenaufgang. Der Sturm hat sich gelegt
und die Wolken haben sich verzogen. Um 6:15 Uhr werfen wir die Leinen los und
legen vorsichtig ab ohne den Nachbarn zu wecken. Frühstück gibt es erst unterwegs.
Die Wellen sind natürlich noch nicht weg, aber wir kommen mit Halbwindkurs schnell voran.
Ein toller Segeltag - wenn man nicht so müde wäre.
Kurz nach 12 Uhr haben wir die Untiefentonnen von Heiligenhafen hinter uns.
Auf Graswarder tummeln sich Hunderte von Kormoranen. Der vorherige starke SW-Wind
hat viel Wasser aus der Bucht gezogen. Wo sonst seichtes Wasser war, sind jetzt Sandbänke.
Vor der Hafeneinfahrt schwimmen zahllose Schwäne.
Im Hafen gibt es noch genug Zeit zum Einpacken und für ein Fischbrötchen.
Dann bringt der Bus unsere Crew zum Bahnhof Oldenburg/Holst..
Gemeinsam fahren beide Crews mit dem Zug zurück nach Frankfurt.
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