2022 - Das Jahr der Bahnverspätungen
Alle drei Törns litten in diesem Sommer unter den erheblichen Verspätungen der Bahn bei der Anreise. Mehr als 2 bis über 4 Stunden Verspätung verhinderten, dass wir am Samstag noch auslaufen konnten. Das kostete uns jeweils einen Segeltag in Dänemark.
Die Bahn benötigte dann fast ein halbes Jahr für die Teil-Rückerstattungen entsprechend der Fahrgastrechte. Mit dem Lesen ist es eben manchmal schwierig.
16:30 Uhr treffen unsere Crews ein, wobei unsere zweite Yacht "BAMBI" in Großenbrode liegt.
Nach dem Kuchenessen werden die Kabinen verteilt und das Gepäck verstaut.
Um 18 Uhr finden wir uns für die Sicherheitseinweisung zusammen. Da es zum Auslaufen zu spät ist, laufen wir zum Döneressen in die Stadt.
Am Sonntag verlassen wir nach reichhaltigem Frühstück um 10 Uhr den Hafen.
Der frische Wind vom Vortag ist weg und wir motoren westwärts, zumal der Wetterbericht uns für die ganze Woche vorrangig westliche Winde vorhersagt.
Unterwegs treffen wir auf die BAMBI und verabreden uns gleich zu einer Badepause.
So richtig warm ist die Ostsee noch nicht, das hindert aber nicht am Schwimmen.
Als wir die Fahrt fortsetzen, wärmen wir uns mit einer heißen Hühnersuppe auf.
Der Wind dreht leicht nach SSO und wir können eineinhalb Seemeilen segeln. Es bewölkt sich, die Sicht wird schlechter. Die restliche Strecke bringt uns der Motor zur Schleimündung. Gegen 18 Uhr legen wir im vollen Hafen von Maasholm an einer anderen Yacht an, genießen am Abend Kässpätzle und Bananenquark mit Pfirsichsauce.
Montag starten wir bereits um halb zehn. Es ist größtenteils bedeckt und bei südlichem Wind können wir auf der Schlei noch segeln. Allerdings kommt der schwache Wind nach der Schleimündung von achtern und reicht dann nicht mehr zum Segeln. Vorbei am Leuchtturm Kalkgrund können wir etwas anluven und der Wind dreht auch etwas westlicher. Eine Stunde dürfen wir segeln, dann flaut es zu stark ab und wir motoren noch 4 Seemeilen nach Sonderburg.
Der Stadthafen ist überfüllt und wir warten über eine halbe Stunde auf die Brückenöffnung.
Nördlich der Brücke ist auch alles voll. So liegen wir an anderen Yachten in zweiter Reihe.
Im Laufe des Nachmittags können wir zweimal verholen und schließlich zusammen mit der BAMBI im Päckchen direkt an der Nordpier anlegen.
Zeit zum Relaxen, während unsere sportlichen Mädchen zur Stadterkundung aufbrechen.
Vor dem Schloss können wir die königliche Yacht bewundern.
Wie fühlt man sich im Land der Riesen?
Künstlerisches Portrait mit Baum-Hintergrund
attraktive Treppengestaltung
Am nächsten Morgen gibt es frischen Wind aus NW, den ganzen Tag über 5-6 Bft., gelegentlich lässt sich auch die Sonne sehen.
Wir fahren durch den landschaftlich schönen Alssund und im Alsfjord direkt gegen den Wind.
Dank guter Segelanzüge frieren wir nicht. Wir singen gegen den nördlichen starken Wind an.
Auf unserem Am-Wind-Kurs zum Kleinen Belt segeln wir bei 30 Knoten Wind mit fast 9 Knoten durch die rauer werdende See.
Nach nur 4 1/2 Stunden sind wir bereits im Hafen von Assens. Der Hafen ist gefüllt mit einer Flotte von Windjammern, so wird es schwierig mit einem Liegeplatz. Verholen ist angesagt.
Ein Smiley am Strand von Assens trotzt dem Wetter. Für ein Bad in der Ostsee ist es zu kalt.
Am Morgen verlassen wir Assens zusammen mit den Windjammern. Ein toller Anblick!
Bei raumem Wind um 30 Knoten segeln wir zwischen den Windjammern in flottem Tempo.
Mit unserer Idee nach Faborg zu segeln, sind wir nicht allein: Die Windjammer-Flottille hat den gleichen Kurs eingeschlagen. Da der Hafen dann sicherlich wieder überfüllt sein wird, ändern wir unser Ziel und steuern jetzt Soeby auf der NW-Ecke der Insel Aerö an.
Der kühle WNW-Wind um 6 Bft. hält an. Zum Aufwärmen gibt es heißen Milchreis mit Apfelmus und Zimt und Zucker.
Wie schon alle Tage zuvor ist auch in Söby der Yachthafen voll belegt. Wir können im westlichen Industriehafen an einer älteren großen Motoryacht anlegen, die durch ihre Rumpfform bei dem starken auflandigen Wind schwer abzufendern ist. Die BAMBI findet noch hinter der Motoryacht an der Kaimauer einen Liegeplatz.
Donnerstag empfängt uns ein schöner Sommertag mit blauem Himmel. Wir entdecken Segler, die morgens um 9 Uhr in den Hafen einlaufen. Wahrscheinlich hoffen sie in den überfüllten Häfen einen Liegeplatz zu ergattern, wenn die ersten Yachten den Hafen verlassen.
Wir nutzen das gemütliche Segelwetter heute für zwei Etappen, segeln zunächst durch das Mörkedyb mit der Schwanenkolonie und durch die Marstalrinne nach Marstal.
Mittags können wir an einer schmalen Segelyacht anlegen, neben uns reicht der Platz gerade noch für die BAMBI. Der Hafen ist auch um diese Zeit voll und bereits für die Windjammer-Flottille reserviert, die schon am Einlaufen ist.
Das erste Ziel in Marstal ist unsere bekannte Eisdiele.
Bei Sonne schmeckt das Eis doppelt so gut. Nur schade, dass es so schnell aufgegessen ist.
Danach laufen wir noch durch diesen malerischen Ort auf der "Märcheninsel" Aerö.
In der Fußgängerzone erinnern zahlreiche Laternen an ostasiatische Länder.
Der Hafen ist bereits mit vielen Windjammern gefüllt, weitere laufen ununterbrochen ein. Wir brechen zur zweiten Etappe auf. Der Wind hat mittlerweile auf Südwest gedreht, wodurch wir jetzt mit schnellem Amwind-Kurs nach Bagenkop segeln können.
Bei nur 9 Knoten wahrem Wind kommen wir mit 6 Knoten Fahrt erstaunlich schnell voran.
Unterwegs gibt es sportliche Übungen ...
Um 17 Uhr laufen wir in Bagenkop ein. Wir legen am Ostkai des Vorhafens an.
Bei dem sommerlichen Abend kommen die Boule-Kugeln zum Einsatz.
Am Abend gibt es eine Tomatenplatte mit Mozzarella, dann Putenschnitzel mit Senfsauce u.a.
Käptn's Dinner in der Abendsonne - Außer dem Menü genießen wir den rotglühenden Sonnenuntergang.
Am Freitagmorgen legen wir um 8 Uhr ab, Frühstück gibt es auf See.
Der leichte Wind kommt nun fast von Osten. Als er eine Stunde später auf NO 3-4 Bft. auffrischt, können wir den größten Teil der Strecke nach Heiligenhafen gut segeln.
Um 12 Uhr kommen die Heiligenhafener Untiefentonnen in Sicht und kurz vor 13 Uhr liegen wir wieder in der Box im Heimathafen. Zwei Stunden bleiben noch bis zur Abfahrt.
Am Nachmittag bringen die Busse unsere Crews zum Bahnhof Oldenburg/Holstein.
Eine kleine verbleibende Gruppe kann am Binnensee die Abendstimmung genießen.