Eintreffen unserer Mitsegler. Traurig: zwei Schüler konnten wegen Corona-Erkrankung nicht mitsegeln. Im letzten Augenblick wurde ein weiterer Schüler krank und fehlte uns ebenfalls.
Wie schon bei Törn A kommen unsere Segler durch die Bahnverspätungen diesmal sogar vier Stunden verspätet an. An Auslaufen ist natürlich nicht mehr zu denken.
Der Abend reicht noch zum häuslichen Einrichten in den Kabinen, Essengehen und einer kurzen Schiffseinweisung. So genießen wir im Alten Salzspeicher herzhafte Pfannkuchen, Schnitzel u.a.m..
Sonntag laufen wir um 10 Uhr aus. Der Himmel ist blau, später wird es diesig. Bei Westwind 1-2 Bft. muss der Motor uns voranbringen.
Erst am Nachmittag dreht der Wind auf SW und legt etwas auf 3 Bft. zu. So können wir doch eine halbe Stunde segeln, bevor wir in Spodsbjerg auf der Ost-Seite von Langeland einlaufen.
Am Montag ist die Warmfront offensichtlich durch. Es ist sonnig und gibt auch genug Wind zum Segeln. Dabei erreichen wir bei gemütlichen 3-4 Bft. am Wind erstaunliche 9 Knoten Fahrt.
Es ist noch etwas kühl, so gibt es mittags Milchreis mit Zimt und Zucker und Apfelmus.
Wir kommen schnell vorwärts, doch nachmittags dreht der Wind von SW auf WNW. Auf dem folgenden Kreuzkurs gibt es gute Gelegenheit Wenden zu üben. Erst kurz vor der Hafeneinfahrt bergen wir die Segel und fahren in Nyborg ein.
Über den Rathausplatz mit dem beliebten Überraschungs-Springbrunnen laufen wir an der Schlossmühle vorbei zum Nyborger Schloss aus dem 12. Jahrhundert. Dort tagte das erste dänische Parlament.
Eine moderne Neuerung der damaligen Zeit ist auf der Rückseite außen angebaut: Ein Plumpsklo!
Am Wasserturm auf den Wallanlagen stehen viele originale Kanonen, die von unseren Crews zweckentfremdet werden. Dabei sind sie durchaus noch funktionstüchtig.
In den Wallanlagen ist alles aufgebaut für das Open-Air-Musical, leider ist heute Spielpause. So werden unsere Seglerinnen spontan zu Schauspielakteuren.
Auf dem Rückweg zum Schiff gibt es noch eine kühle Dusche.
Dienstag bleibt uns das sonnige Wetter treu.
Nach dem Auslaufen werden die schweren Festmacherleinen aufgeschossen.
Es wird ein herrlicher Segeltag mit viel Zeit zum Spielen und Relaxen.
Der Südwind verlangt einen Kreuzkurs auf unserem Weg nach Rudköbing. Für die recht kurze Distanz über Grund sind wir doch 38 Seemeilen und knapp 8 Stunden unterwegs.
Da der Wind doch etwas kühl ist, gibt es mittags eine heiße Hühnersuppe
Die Brücke vor Rudköbing ist auch für die BAMBI hoch genug, es gibt noch 2 Meter Platz.
Am Nachmittag laufen wir durch die schöne restaurierte Altstadt von Rudköbing.
Abends gibt es eine vegetarische Gemüsepfanne auf Reis und zum Nachtisch Rote Grütze mit Schlagsahne.
Selten hatten wir so einen schönen Liegeplatz im Handelshafen von Rudköbing. Meistens war er von kleineren Yachten belegt, die auch im Yachthafen festmachen könnten, der für uns keine Liegeplätze bietet.
Am Mittwoch entscheiden wir uns für den malerischen Svendborg-Sund, zumal wir bei dem leichten Süd-/SW-Wind zumindest bis zur Sundeinfahrt segeln können.
Im Sund ist der Wind zu schwach, der Motor muss helfen.
Der Düseneffekt in dem engen Sund lässt uns noch kurzzeitig segeln, doch dann kommt der Wind nur noch gegenan. So bergen wir vor der Svendborsund-Brücke die Segel.
Westlich der Sundausfahrt wird es deutlich ruhiger. Nach Durchfahren des Höjestene-Löbs suchen wir uns einen Ankerplatz beim Hafen von Drejö für eine ausgedehnte Badepause.
Nach zwei vergnüglichen Stunden heißt es "Anker auf!".
Doch die Elektronik gibt ein Warnsignal für zu hohe Motortemperatur kurz nach dem Starten.
So kreuzen wir noch eineinhalb Stunden gegen leichten WSW-Wind westwärts, bis wir schließlich in Söby auf der Insel Aerö einlaufen. Dort genießen wir ein wunderbares dänisches "Gammeldags Is".
Abends essen wir Eisbergsalat mit ostpreussischer Zitronen-Joghurt-Sahnesauce und Spaghetti mit vegetarischer Gemüse-Tomatensauce nach eigenem Rezept.
Trotz des roten Sonnenuntergangs wird es auch am Donnerstag wieder sonnig.
Jedoch dreht der Wind jetzt auf Südost. Wir segeln um die Nordost-Spitze von Aerö mit Kurs um 200 in Richtung Schleimünde. Am Nachmittag haben wir Zeit für einige Boje-über-Bord-Manöver, dann besuchen wir den neuen Hafen von Olpenitz direkt südlich der Schleimündung. Der Hafenmeister kann uns zunächst nichts über die Hafengebühren sagen. Dann verrät er, dass zum Toilettengang eine Karte benötigt wird, die jedesmal beim Öffnen der Tür finanziell belastet wird. Das reicht uns. Wir verlassen den Hafen und steuern in die Schlei zu unserem geliebten Hafen von Maasholm, freuen uns auf die Fischbrötchen und den Badestrand.
Kulinarischer Tagesabschluss mit Tzaziki-Gurkensalat, Putenschnitzel mit Sahne-Senfsauce ...
Auch auf der BAMBI werden alle Schüsseln leer gegessen.
Am Freitag legen wir um 7 Uhr ab. Es ist kühl, als wir die Schleimündung verlassen.
Wir haben heute für die Rückfahrt Nordwestwind mit 3 Bft. Bei unserem Kurs von 113 bedeutet das fast achterlichen Wind, der uns kaum voranbringt. So muss der Motor mitlaufen, um pünktlich für die Bahnfahrt wieder in Heiligenhafen anzukommen. Bei Ankunft am Tanksteg bekommen wir den ersten Regen auf diesem Törn ab, so können wir auf einen sonnigen Törn zurückblicken, allerdings stets mit wenig Wind.