Gemütliche Zugreise zur Ostsee. - Kein Wölkchen am Himmel.
Segelkleidung und Rettungswesten werden verteilt, Kabinen in Besitz genommen.
Als alles verstaut ist, werden Aufgaben verteilt und der Küchendienstplan aufgestellt.
Nach dem Kaffeetrinken und der obligatorischen Einweisung wird Wasser gebunkert.
Dann verlassen wir Heiligenhafen mit zwei Yachten und einem Katamaran.
Unsere jüngste Crew auf der 46-Fuß Yacht ELEMENTARY überholt hier die JUMBO
In der Abendsonne zieht die AIDA vorbei. Kurz nach Sonnenuntergang sind wir an der Südspitze von Langeland und nach nur 4 1/2 Stunden Fahrt legen wir in Bagenkop an.
Am Sonntag bleibt uns die Sonne treu.
Es gibt zunächst angenehmen Südwind, so dass wir uns entschließen, westwärts nach Sonderburg auf Als zu segeln. Zwei gemütliche Stunden laden zum Tarzanspielen ein.
Unter Deck ist es gemütlicher
Mittags legt der Wind kräftig zu, dreht dabei nach WSW. Bei 6-7 Bft. kreuzen wir mit stark gerefften Segeln noch drei Stunden bis zur Einfahrt in den Stadthafen von Sonderburg.
Nach einem großartigen Segeltag laufen wir durch Sonderburg, wobei das Eis nicht fehlen darf.
Am 1. Juli legen wir bereits um 09:30 Uhr ab.
Mit Sonne und 4 Bft. WSW-Wind segeln wir schnell den Als-Sund nordwärts.
Im Alsfjord werden zwei Wenden nötig, um bei stark zunehmendem Wind den Westausgang des Fjords zu erreichen. Wie gut das Wetter ist, hängt von der Blickrichtung ab:
Hinter uns prima, vor uns schweres Unwetter. Doch dort liegt unser Ziel.
Die Segel sind stark gerefft, der Wind erreicht 30 Knoten, Regenschauer nehmen die Sicht.
Die Heckwelle lässt die rasante Geschwindigkeit erahnen.
Dennoch segelt die JUMBO bei achterlichem Wind und mit nur stark gereffter Genua schnell und sehr ruhig.
Erst durch die Landabdeckung bei der Einfahrt in den Faaborg-Fjord lässt der starke Winddruck soweit nach, dass wir problemlos die Genua einrollen können.
Im vollen Hafen wird uns ein Anlegeplatz in einer Sackgasse angewiesen, kaum länger als die JUMBO, und das bei starkem auflandigen Wind.
Ablegen erscheint nahezu unmöglich, wenn der Wind so bleibt.
Um halb vier liegen wir schließlich fest, haben Zeit zur Stadtbesichtigung. Gut, dass man in der Stadt zwischen den Häusern besser windgeschützt ist als auf See. Ausgiebig Zeit bleibt auch zum Spielen, Duschen und Kochen ...
Bei über 30kn Wind wird der Seegang südlich des Kleinen Belts heftiger.
Dienstag müssen wir zunächst warten, bis eine Fähre die Einfahrt aus unserer Hafenecke freigibt. Als dann der Wind kurzzeitig auf 4 Bft. zurückgeht, schaffen wir, den Bug soweit vom Kai wegzudrücken, dass wir uns mit Hilfe des Bugstrahlruders von anderen Yachten und Dalben freihalten und im Zickzackkurs das enge Hafenbecken verlassen können. Der Wind frischt schnell wieder auf und bläst dann ständig mit 6-7 Bft.
Da der Wind heute auf West dreht, können wir gut einen südlichen Kurs zur Schleimündung anlegen.
Im Kleinen Belt gibt es wieder rauen Seegang, aber die Crew ist längst seefest.
Da hat so mancher nachts den Lichtschal-ter nicht gefunden. Seeluft und Wellen machen auch schnell müde. So ist die horizontale Lage am bequemsten.
Unterwegs wird es heller und gelegentlich lässt sich auch die Sonne einmal sehen.
In Maasholm gibt es trotz kühler Luft Badespaß im kalten Seewasser.
Mit achterlichem Westwind verlassen viele Schiffe morgens die Schlei. Der Himmel ist dunkel, aber wir haben Glück und bleiben trocken.
Eigentlich ist der Platz am Niedergang unbequem und versperrt den Durchgang, dennoch sehr beliebt.
Bei 5 Bft. legen wir bereits vier Stunden später in Laboe an.
Es ist nicht gerade Badewetter.
Donnerstag legt der Wind nochmal zu und bei 7 Bft. mit Böen um 8 Bft. bleiben wir
im Hafen und vertreiben uns
die Zeit mit Spielen.
Freitag segeln wir zurück nach Heiligenhafen. Es ist kühl, dick bewölkt mit gelegentlichen kleinen Schauern. Mit West 5 machen wir gut Fahrt, müssen jedoch um das Warngebiet der Hohwachter Bucht herumsegeln, da es diesmal wegen Schießübungen gesperrt ist. Rechtzeitig um 13:40 Uhr legen wir in der Box in Heiligenhafen an.
Es bleibt noch etwas Zeit für einen Imbiss, dann bringen drei Busse unsere Crews um halb vier zum Bahnhof.
Einigermaßen pünktlich kommt der ICE in Frankfurt um 22 Uhr an.