- Törn A -
Mit 2 Yachten und einem Katamaran geht es diese Woche in einen stürmischen Törn. Die meisten Mitsegler sind zum wiederholten Male dabei und kommen mit dem Seegang gut zurecht. Doch nach Proviantversorgung, Einchecken und Ankunft der Crew lädt das Wetter mit Regenschauern und Starkwind nicht zum Segeln ein. Es soll ruhiger werden, doch das dauert und wir entschließen uns erst am Sonntag auszulaufen. Als es gegen 19 Uhr etwas aufhellt und die Windstärke auf 4-5 Bft. sinkt, brechen wir dann doch eilig auf, denn es soll am Sonntag noch stürmischer werden. Nach einer Stunde sind wir bereits bei Flüggesand westlich von Fehmarn. Die Segel sind gerefft, da der Südwest-Wind wieder auf 6 Bft. zulegt. Für Bagenkop im Südwesten von Langeland ist der Wind zu stark und der Hafen wohl zu voll, um jetzt noch dort Platz zu bekommen. Weit nach Mitternacht bergen wir die Segel an der Ansteuerungstonne der Marstal-Rinne. Der Handscheinwerfer verlöscht gleich zu Beginn, der Schalter hat sich verabschiedet. So hangeln wir uns vorsichtig durch die schmale Rinne mit unbeleuchteten Tonnen. Um 2:20 Uhr ist unsere Nachtfahrt beendet. Windgeschützt legen wir in Marstal an der Nordpier an und fallen müde in die Kojen.
Unser Katamaran RUNNER und die BALTIC FUN finden
auch noch viel Platz an der nördlichen Ostpier.
Am Mast der RUNNER ist eine Reparatur nötig.
Sonntag können wir lange ausschlafen. Der angekündigte Sturm lässt nicht ans Ablegen denken.
Wir nutzen den Nachmittag zum Besuch des großartigen Schifffahrtsmuseums.
Überraschend verschwinden nachmittags die Wolken, wir freuen uns über die Sonne im Innenhof des Museums, besteigen den ausgestellten Fischkutter.
Das wäre perfektes Segelwetter, war aber leider so nicht vorhersehbar.
Dafür stürzen wir uns auf dänisches Eis.
Die Schale mit den 30 Kugeln ist in wenigen Minuten geleert.
Am Abend ist genug Zeit zum Kochen. Von der Hähnchenbrust mit ostpreussischer
Sahnesauce und dem Eisbergsalat mit Zitronenyoghurt bleibt nichts übrig.
Montag geht es weiter. Wir fahren jetzt die Marstal-Rinne nach Osten. Für den zunehmenden
Westwind reicht die gereffte Genua. Zwischendurch lässt sich die Sonne sehen.
Nach einem erholsamen Landtag kann das Wetter unsere junge Crew nicht mehr schrecken.
Stündlich steigert sich der Wind um ein Beaufort, erreicht mittags mit 40 Knoten volle Sturmstärke, nachdem wir die Rudköbing-Brücke auf Nordkurs hinter uns gelassen haben. Eine halbe Stunde lang ist es mit dem einsetzenden Regen recht ungemütlich und wir verzichten auf weiteres Fotografieren. Aber zwischen den Inseln bilden sich keine hohen Wellen aus, so können wir problemlos weiter nordwärts unter Landab-
deckung segeln.
Ein paar Meilen vor Nyborg legt der Wind nochmal auf 8 Bft. zu, jedoch reißt die Wolkendecke auf und es ist sonnig bei Ankunft in Nyborg.
Der Hafen ist voll. Wegen des Sturms hat wohl heute niemand den Hafen verlassen. Wir machen längs
an der BALTIC FUN fest, die noch einen Platz am neuen kleinen Steg vor dem Nordkai gefunden hat.
Nach fünf sportlichen Segelstunden gibt es Kuchen, dann einen Ausflug in die Wallanlagen.
Am Schlossteich wurde in diesem Jahr ein Blüten-Smily eingepflanzt.
Dieser Schwanenfamilie sollte man nicht zu nahe kommen.
Von der Schlossmühle über das Landesmuseum geht es zurück zum Abendmenu im Schiff.
Der Wind bläst auch am Dienstag wieder kräftig. Wir können aus Zeitgründen nicht weiter nach Norden und entscheiden uns für Spodsbjerg auf der Langeland-Ostseite. Damit segeln
wir ständig hoch am Wind. Aus Nyborg kommen wir noch mit aufgelockerter Bewölkung bei
WSW 5 heraus.
Später ist der Himmel dunkelgrau, der Wind legt wieder auf 7-8 Bft. zu. - Bei dem unfreundlichen Wetter verziehen sich unsere Matrosen in den Salon.
An der Nordspitze Langelands erwischt uns ein kräftiger Schauer, der Wind dreht etwas nach Süden. Im Großen Belt müssen wir gegen den starken Wind kreuzen, für die letzten 3 Seemeilen nach Spodsbjerg hilft der Motor. Abends sind alle wieder fit. Zur Stärkung gibt es Putensteaks mit Senfsahnesauce und Tzaziki.
Mittwoch gestaltet sich viel freundlicher. Bei SW-Winden um 4 Bft. segeln wir über den Großen Belt an die Südseite von Lolland, kommen knapp ohne zu kreuzen an den ausgedehnten Untiefen Albuen Flak vorbei.
Schließlich erreichen wir Rödby bei vollem Sonnenschein.
In dem zumeist recht leeren Industriehafen finden wir leicht Platz.
Auf der RUNNER beim Abendmenu
Kiebitze bei der abendlichen Skipper-Besprechung
Donnerstag überrascht uns mit nahezu Windstille. Der Himmel ist grau, die Sicht schlecht und es regnet stundenlang. So haben wir den einzigen Tag unseres Törns unter Motor. Am Nachmittag legen wir in Kühlungsborn an. Mit Vanille- und Schokoladenpudding zum Mittag und Erdbeertorte zum Geburtstagskaffee feiern wir an Bord.
Erst am Abend kommt die Sonne gerade noch rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang heraus.
Wir laufen in die Stadt zum abschließenden Eisessen.
An Bord der BALTIC FUN verbleiben nur die Skipper und Co-Skipper zu einem gemütlichen Abend
Auf der Rückfahrt nach Heiligenhafen am Freitag begleitet uns den ganzen Tag Nieselregen.
Aber wir haben günstige Winde aus Ost bis Nordost und können die ganze Strecke segeln.
Mittags legen wir am Steg 1b in Heiligenhafen an, haben noch Zeit für Mittagessen und den
Bordputz, bevor der Bus und Taxis unsere große Gruppe nach Oldenburg zur Bahn bringen.