So geht es am Samstag gemütlich nach Bagenkop, dann nördlich Langeland entlang nach Nyborg, Kerteminde, Ballen auf Samsö und schließlich nach Odden.
Beim zweiwöchigen Törn segeln beide Skipper auf der JUMBO. Alle Crewmitglieder segelten schon etliche Jahre mit.
Technische Probleme zwingen uns, auf eine Reparatur der Elektrik in Odden am Südrand des Kattegatt zu warten. Zeitweise heftige Winde lassen nicht zu, weiter in den Kattegatt zu segeln.
Bei leichtem Südwind und gelegentlichem Sonnenschein kommen wir teils unter Segeln, teils mit Motor nach Nyborg.
Abends wird das Stand-up-Bord ausgepackt.
Montag ist herrliches Segelwetter. Mit NW 4 nähern wir uns schnell der Große-Belt-Brücke.
Allerdings haben wir danach Kreuzkurs und segeln stark gerefft nach Kerteminde.
Trotz Wenden und Krängung wird gekocht und es gibt eine heiße Suppe.
Nach vielen Wenden erreichen wir Kerteminde. Diesmal ist der Stadthafen voll belegt und wir legen an einer großen Motoryacht an. Da heißt es Schuhe ausziehen und die hohe Reling erklimmen, um an Land zu kommen.
Während der Tour führt Philipp das Logbuch für die Charterfirma.
Am Dienstag segeln wir mit wenig Wolken und westlichen Winden nach Samsö. Diesmal kommen wir ohne Wenden aus, segeln aber die meiste Zeit hoch am Wind.
Obwohl wir bereits am frühen Nachmittag ankommen, ist der Hafen von Ballen überfüllt. Eine Reihe großer Motoryachten liegt an den für uns geeigneten Plätzen an Ost- und Südmole. Wir dürfen an einer großen Motoryacht festmachen und haben viel Zeit für Strand und Umgebung.
Kulinarische Köstlichkeiten sind die Regel auf unseren Törns.
Nach einem gemütlichen Abend gibt es Probleme am nächsten Morgen: Der Motor springt
nicht an, die Spannung der Starterbatterie ist unter 10V statt auf 12V und sinkt weiter.
Mit einer neuen Batterie können wir zwei Stunden später starten, doch die Probleme bleiben: Die Starterbatterie wird im Gegensatz zu den Versorgerbatterien nicht aufgeladen.
Mit NW 3-5 segeln wir nach Odden an der Nordseite von Seeland, legen am Nordkai wieder an einer Motoryacht an. Auch hier bevölkern viele Motoryachten den voll belegten Hafen. Als die Yacht am nächsten Morgen ablegen will, streikt erneut unser Motor bzw. die Batterie. Ein Elektriker diagnostiziert einen defekten Verteiler hinter der Lichtmaschine. Mit Leinen verholen wir die JUMBO an einen freien Platz am Kai und haben einen Tag Aufenthalt, denn der neue Verteiler kommt erst am Freitag.
Mittags wird der neue Verteiler eingebaut. Gegen zwei Uhr starten wir zurück in den Großen Belt. Der Wetterbericht für die nächste Woche sagt nur südliche bis westliche Winde voraus, so riskieren wir nicht in den Kattegatt oder nach Kopenhagen zu segeln.
Bei WSW 5-6 kommen wir mit doppelt gerefften Segeln hoch am Wind gut vorwärts. Wenige Wenden reichen aus, bis wir die SW-Küste von Sejerö mit halbem Wind entlang segeln. Nach der Hafeneinfahrt stellen wir fest, dass das Bugstrahlruder ohne Wirkung ist. - Es wird auch die restliche Zeit nicht arbeiten, wie auch die Batterien stets zu wenig Spannung haben. Erst bei der komplett unter Motor gefahrenen letzten Strecke nach Heiligenhafen werden wir es beim Anlegen noch einmal nutzen können. - In Sejerby ist nur der bei West, 6 Bft., auflandige kurze Ostkai frei zum Anlegen, während der sichere längere Südkai lückenhaft von kleineren Yachten besetzt ist. Der Skipper einer solchen Yacht verweigert, seine Yacht mit unserer angebotenen Hilfe etwas zu verholen. Er hätte getrunken und kann daher sein Schiff nicht bewegen. Das riskante Manöver, bei starkem auflandigem Wind im engen Hafenbecken die JUMBO ohne Bugstrahlruder an den Ostkai zu verholen, gelingt. Am nächsten Morgen ist der Wind schwach,so gelingt das Ablegen problemlos.
Am Nachmittg laufen wir in Bogense ein.
Eine Woche ist um, am Samstag segeln wir über den großen Belt an die Nord-Küste von Fyn. Mittags zieht ein flaches Tiefdruckgebiet durch, der Wind dreht von SSW über Nordwest bis nach Ostnordost, schläft dabei völlig ein, um schließlich wieder schwach aus SSW zu kommen.
Der Hafen ist ebenfalls sehr voll, aber wir können im Vorhafen an der Ostpier festmachen.
Abends wird die Sicht besser und wir erleben einen farbintensiven Sonnenuntergang.
Sonntag beginnt mit Regen. Wir brauchen Wasser, aber im Tank. Als einige Yachten Bogense verlassen, verholen wir uns 200 Meter nach Süden und können dort Trinkwasser auffüllen.
Um 12 Uhr wollen wir den Hafen verlassen, aber ein großer Traditionssegler blockiert mit seinem Anlegemanöver die Hafenausfahrt. Schließlich geht es bei SW 4 mit Westkurs in Richtung Middelfart.
Nach einer Wende kommen wir zur Einfahrt in den Kleinen Belt. Eine Gegen-strömung von 2,5 Knoten und der Gegenwind zwingen uns zum Segelbergen. Dafür strahlt jetzt die Sonne und wir motoren zunächst zum neuen Hafen im Osten von Middelfart.
Schon von außen sehen wir, dass in dem übervollen engen Hafen kein Platz für uns ist. Der Stadthafen Gammelhavn ist noch enger, aber wir können zunächst an der Außenmole festmachen.
Zwei Stunden nehmen wir uns Zeit für die Altstadt, dann fahren wir weiter zum Yachthafen im Süden von Middelfart. Dort gibt es Platz an den Stegkopfenden mit weiten Fußwegen zu den Hafengebäuden - zum Übernachten deutlich besser als der unruhige Platz an der Außenmole von Gammelhavn.
Montag bleibt das Wetter freundlich, jedoch ist der Süd- später SSO-Wind, genau gegenan. So dehnt sich unsere mit 15 Seemeilen über Grund kurze Tagesetappe zu einem über 30 Seemeilen langen Kreuzkurs mit unzähligen Wenden. 15 Uhr laufen wir in den Hafen von Assens ein. Das Kopfende des ersten Steges im Yachthafen ist frei für uns.
Dienstag ist vormittags bei WSW 6-7 Bft. der Himmel noch teilweise blau. Wir verlassen Assens und kämpfen uns mit Wenden südwestlich durch den Kleinen Belt. Nachmittags haben wir ein Bft. weniger Wind, dafür gibt es auch einen kräftigen Schauer. Im Als-Fjord ist der Wind schon von der Richtung her deutlich angenehmer.
Im Als-Sund lässt sich gelegentlich die Sonne wieder blicken und wir segeln teils mit Windabdeckung, aber mit kräftigen Böen nach Sonderburg. Dort warten wir an der Westpier auf die Öffnung der Klappbrücke. Schwierig, einen freien Platz zu finden. Zu unserer Überraschung liegt am Stadtpier die uns bekannte RUNNER. Klar, dass wir an dem Katamaran festmachen.
Nach einem Stadtrundgang ziehen am Abend von Süden schwarze Wolken auf, aber es bleibt trocken.
Am Mittwoch bleibt uns der starke Wind erhalten und drückt uns auf die RUNNER. Ohne Bugstrahlruder müssen wir uns bei dem auflandigen Wind zum Ablegen gut abfendern. Bis zum Flachgebiet Middelgrund lassen wir den Motor dann zum Batterieladen mitlaufen. Auf Südostkurs haben wir bei WSW 6 nur wenig Krängung.
Nach nur einer Stunde kommen wir am Leuchtturm Kalkgrund vorbei.
Zwei Stunden nach Kalkgrund laufen wir in die Schlei ein und steuern Maasholm an.
Bereits halb zwei legen wir am Kopfende des ersten langen Stegs G an. Das bedeutet, diesmal nur halb so weit zu den sanitären Anlagen verglichen mit den Liegeplätzen am Steg F. Viel Zeit haben wir heute für die leckeren Fischbrötchen, Spaziergänge und Doppelkopf.
Ein Regenschauer erwischt uns kurz vor der Schleimündung, hört aber rechtzeitig auf und auch die Bewölkung lockert wieder auf und lässt die Sonne durch.
Donnerstag bleibt uns die Sonne erhalten, mit Westwind 4-5 Bft. segeln wir die 21 Seemeilen nach Wendtdorf in nur dreieinhalb Stunden. Die Marina ist erstaunlich leer, so ist das rückwärts Anlegen trotz auflandigen Winds auch ohne Bugstrahlruder problemlos.
Gegenüber von unserem Liegeplatz legt eine Yacht mit kleiner Crew und einer netten
kompetenten Skipperin an.
Wie sich herausstellte, haben unsere Studenten diese Crewbereits in den letzten Häfen kennengelernt und sich für heute verabredet.
Die Umgebung mit Naturschutzgebiet und schönen Stränden lädt zum Entspannen ein.
Badespaß für die einen - gemeinsamer Segelausflug auf dem Folke-Boot für die anderen
Am Abend beruhigt sich der Wind und die Wolken ziehen sich zurück. Wir treffen uns heute in kleinerer Runde zum gemütlichen Abendessen.
Am Freitag legen wir früh ab. Auf der sonnigen Rückfahrt nach Heiligenhafen ist der Westwind zu schwach zum Segeln, zumal er noch von achtern kommt.
Es ist Zeit zum Packen und Ausruhen.