Zum Auftakt sieht das Wetter nicht gut aus. Einkauf ist erledigt, die Segelkleidung vorbereitet und unsere Crew kommt mit einer Stunde Verspätung nach Heiligenhafen.
Wir haben Zeit für die Einweisung und dem Einrichten der Kabinen. Unsere jungen Mitsegler sind sehr früh aufgestanden um die lange Bahnfahrt anzutreten. Auslaufen am späten Nachmittag??
Die Fahrt würde in die Nacht hineingehen.
Ein Anruf in der erreichbaren Marina Wendtorf ergibt, dass kein Liegeplatz für uns verfügbar ist. Bei dem starken Nordwind heute haben wir nicht viel Auswahl. Spätestens nach dem Fehmarnsund gibt es höhere Wellen. Wir ersparen uns lieber die ersten Seekranken und gehen im Alten Salzspeicher gemütlich Essen.
Am Sonntag dreht der Wind auf Ost-Nordost, ist somit günstig, um über den Fehmarnbelt zu segeln. Der Wind schwankt zwischen 3 und 5 Bft.. Es ist kalt, bleibt aber trocken. Wir sind schnell unterwegs mit gerefftem Großsegel und erreichen in fünfeinhalb Stunden die Ansteuerungsrinne von Marstal auf AErö.
Eine Hummel lässt sich entkräftet auf Deck nieder, weit weg vom Ufer. Sie hat eine Schwebfliege auf dem Rücken und labt sich an unserem Honig.
Unsere Jüngsten am Steuer kommen mit Wind und Wellen gut zurecht. Am Nachmittag lockert sich die Bewölkung auf.
Am Kai liegt eine Yacht mit Mastbruch.
Der Hafen füllt sich, zwei weitere Yachten legen längsseits an uns an.
Auf dem Weg zum Yachthafen lädt ein Tigerhai zum Klettern ein.
Es wird zunehmend sonnig und wärmer.
Schließlich landen wir an einer Badestelle am südlichen Hafenende.
- Zeit zum Toben -
In dem großen Netz kann man es sich auch gemütlich machen.
Wider Erwarten ist es am Montag stark bewölkt, der Wind nahezu weg. Für eine Stunde können wir durch das Mörke-Dyb mit schwachem Ostwind segeln, mit Fernglas die diesmal weit entfernten Schwäne im Naturschutzgebiet beobachten.
In der Pantry gibt es bei der Flaute kein Problem. Mittag gibt es frisch gekochten Milchreis mit Apfelmus, Zimt und Zucker.
Gegen 14 Uhr verziehen sich die Wolken. Vorbei an der Untiefe Knastegrund finden wir eine schöne Bucht bei Dyreborg, die sich für eine Badepause eignet.
Eine halbe Stunde später legen wir am Yachthafen von Faaborg an. Im Norden ist eine bedrohliche Wolkenwand. Wir haben Glück, unsere badehungrigen Segler können sich im Sonnenschein im offenen Meeresschwimmbad von Faaborg austoben.
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Auch beim Gang durch das malerische Faaborg bleiben uns die dunklen Wolken fern.
Unser Essen können wir in der Abendsonne im Cockpit genießen.
Wie jeden Abend lässt der Abendhimmel auf einen folgenden Schönwettertag hoffen. Doch am Dienstag ist es wieder stark bewölkt. Nur der Wind hat sich gedreht, bläst jetzt bis mittags aus Süden. Wir segeln nach Osten durch den Svendborg-Sund, machen eine kleine Hafenrundfahrt durch die Häfen von Svendborg. Nach Ausfahrt aus dem Svendborg-Sund briest der Wind stark auf, dreht auf West und bringt uns dazu noch Regen. Ungemütlich, aber schnell segeln wir nordwärts. Wegen der Landabdeckung gibt es nur mäßige Wellen. Nach einer halben Stunde ist das Regengebiet durch und der Wind flaut auf 3 Bft. ab. Wir segeln bis kurz vor die Hafeneinfahrt von Nyborg. 17 Uhr legen wir im Stadthafen an und nutzen die Zeit zum Landgang durch Nyborg.
Auf dem Rathausplatz machen die Springbrunnen noch Spaß. Am Schloss vorbei laufen wir zu den Wallanlagen.
Auf der Freiluftbühne beginnt die erste Vorstellung - Generalprobe ? - von My Fair Lady. Wir sind eingeladen, jedoch regnet es wieder ohne Hoffnung auf Besserung. So gehen wir lieber zum Schiff zurück.
10 Uhr legen wir am Mittwoch ab, noch stark bewölkt. Bei leichtem Westwind können wir aber segeln. Noch am späten Vormittag klart es auf. Bei SW 2-3 ist unser Kurs hoch am Wind. Es wird richtig sonnig, allerdings schläft der Wind dafür zeitweise ein.
Um halb drei fahren wir unter der recht niedrig wirkenden Brücke vor Rudköbing durch.
Der Stadthafen ist selbst am frühen Nachmittag bereits voll belegt. Ein nettes Ehepaar lässt uns aber an ihrer Yacht längsseits gehen. Wir können etwas mühsam auch Stromanschluss legen.
Nach einem Mittagsimbiss
geht es durch die sommerliche Altstadt von Rudköbing.
Auf dem Markplatz steht eine lustige 2,6m hohe Bronzeskulptur. Die "Hippo (=Nilpferd) Ballerina" vom dänischen, in Rudköbing geborenen Künstler Björn O. Skaarup war schon in New York, Miami, Dubai und Venedig ausgestellt.
An dieser Eisdiele kommt man nicht vorbei.
Nördlich vom Yachthafen gibt es einen Steg mit Badestelle. Am angrenzenden Steg für große Yachten entdecken wir mehrere freie Liegeplätze. So verholen wir unsere Yacht erstmals in diesen Yachthafen.
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Wie an jedem Tag bisher ist es morgens kalt und bewölkt und wird gegen Mittag sonnig. Der schwache Wind lässt uns unter Segel kaum vorankommen, so bleibt der Motor für den kurzen Weg nach Marstal an.
Bei der ruhigen See nutzen wir die Zeit zum Tarzan-spielen.
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Diesmal sind wir früh genug in Bagenkop, um einen Liegeplatz im Innenhafen zu bekommen. Nach Kaffee und Kuchen laufen wir zur kleinen Kirche mit den in kräftigen Farben leuchtenden Glasfenstern. Auf einer Wiese am Hafen spielen wir Boule, später Fußball.
Wir erleben wieder einen roten Sonnenuntergang. Dabei erscheint die Sonne als Einbahnstraßenschild.
Am Freitagmorgen legen wir um 8 Uhr ab. Der Wind ist zu schwach und kommt auch noch genau von achtern. So bleibt nur, nach Heiligenhafen zurück zu motoren.
Große Überraschung, als wir um halb eins vor dem Tanksteg ankommen: Eine Seite des Stegs ist nicht zugänglich, in Warteposition sind acht Yachten vor uns. Eine Stunde warten wir, bis wir an der Reihe sind. Gegen 14 Uhr legen wir endlich in der Box zum Törnende an.
Es gibt noch einen Mittags-Imbiss. Dann werden Küche und Kabinen geräumt, bevor der Bus unsere Crew zum Bahnhof nach Oldenburg bringt. Diesmal läuft die Rückfahrt mit der Bahn einigermaßen pünktlich ab.