Bei der Anreise am Freitag gibt es unfallbedingt wieder einige lange Staus. Am Abend erreichen wir Heiligenhafen, gerade noch rechtzeitig vor Küchenschluss in den Restaurants. In der Nacht und am Samstagmorgen wird die JUMBO untersucht. Einige Fehler können von den Technikern repariert werden, aber die Badeplattform lässt sich nicht mehr bewegen und auch nicht reparieren. Da der eingebaute Kühlschrank heizt statt zu kühlen, bekommen wir eine Kühlbox mit. Auf der ARTEMIS sieht es besser aus. Hier wurde viel erneuert.
Später gehen wir für beide Yachten einkaufen. Dank Jakobs Hilfe kommen wir mit 5 Wagen zur Kasse, die nur für uns geöffnet ist. Schließlich muss noch alles aufs Schiff gebracht und verstaut werden.
Am späten Nachmittag werden unsere Mitsegler von der Charterfirma vom Busbahnhof in Oldenburg abgeholt.
Es folgen Verteilung der Segelkleidung, Bezug der Kabinen, Aufgabenverteilung und Sicherheitseinweisung. Da fast alle auch in den letzten Jahren mitgesegelt waren, fühlen sich alle schnell zuhause. Abends wird diesmal auf dem Schiff gekocht.
Nach einem ausgiebigen Sonntagsfrühstück starten wir kurz nach 10 Uhr. Der SSW-Wind um 4 Bft. ist perfekt für unseren langen Trip nach Maasholm an der Schlei. Es bleibt bis mitags sonnig, jedoch flaut der Wind auf 2 Bft. ab, wir fahren mit Motor weiter. Der Wind dreht auf West, eine Schauerfront zieht durch, danach können wir hoch am Wind noch eine Stunde segeln. Unterwegs gibt es Sonntagskuchen.
Bei völlig abflauendem Westwind erreichen wir kurz nach 17 Uhr die Schleimündung. Im Süden halten sich dunkle Wolken, wir kommen aber noch trocken nach Maasholm.
Siebeneinhalb Stunden mit allen möglichen Wetterlagen liegen hinter uns. Leider wurden auch zwei Mitsegler seekrank, sind froh, als wir endlich in einer großen Box anlegen. Zum Abendessen - Hähnchenbrust mit Sahnesauce - sind alle wieder fit.
Montag zeigt das Barometer den niedrigsten Luftdruck unserer Segelwoche. Es ist ziemlich bewölkt und auf Wind warten wir vergebens. So motoren wir gemütlich nordwärts, an der Westkante von Ärö vorbei. Bei der Anfahrt nach Faaborg kommen wir an der Untiefe "Knastegrund" vorbei, wo die Untiefentonnen von Kormoranen besetzt sind. Um 15 Uhr machen wir nach Einweisung vom Hafenmeister an der langen Pier im Stadthafen fest. Die ARTEMIS kann bei uns längsseits anlegen, da die restliche Pier für Großschiffe reserviert ist.
Wir haben ausgiebig Zeit für einen Stadtrundgang, wobei sich die Wolken immer weiter verziehen.
In der Kirche am Friedhof gibt es eine wunderbare große Orgel, die leider verschlossen ist. Dazu steht ein Orgelpositiv vor dem Altarraum. Wir können sie einschalten und ein wenig darauf spielen.
eine beeindruckende Spiele am Abend
gymnastische Vorführung
Der Dienstag empfängt uns kalt und stark bewölkt.
Am Vormittag können wir wenigstens einige Meilen segeln.
Zwischendurch ziehen sich die Wolken zurück, aber um uns herum toben sich kräftige Regen-
fronten aus.
Wir nähern uns dem Svendborg-sund mit Schmetterlings-
kurs.
Ein Regenschauer erwischt uns doch noch, bevor wir zur Svendborgsund-Brücke kommen.
Einigermaßen trocken machen wir eine kleine Hafenrundfahrt im Museumshafen, Industrie- und Stadthafen von Svendborg.
Mit dem Blick auf das achteraus liegende Waldemars Schloss umfahren wir das Thurö-Rev, um dann knapp 20 Seemeilen bei völliger Flaute nordwärts Nyborg anzusteuern. - Der Hafen ist recht voll, wir finden einen schönen Liegeplatz im nördlichsten Hafenbecken an der Nordpier.
Beim Stadtrundgang in Nyborg klart der Himmel auf, es folgen tatsächlich einige sonnige Tage.
Die Wallanlagen bieten ungewöhnliche Sitzgelegenheiten.
Im Freiluft-Theater können wir Proben zu
"My fair Lady" miterleben. Eine Woche später werden wir zum Beginn der Generalprobe wieder hier sein - leider dann im Regen.
Am Mittwoch verlassen wir Nyborg um 10 Uhr. Bei NW-Wind um 3 Bft. segeln wir wieder südwärts.
Mittags schläft der Wind vorübergehend ein, so motoren wir ab ab Leuchtturm Elsehoved.
Unterwegs begegnen wir einem gut besetzen romantischen Wikingerschiff.
Noch zweimal können wir kurze Abschnitte segeln, als der Wind auf West dreht und auffrischt, doch leider können wir später den Wind auf unserem Westkurs in der Marstalrinne nicht nutzen.
In Marstal sammeln sich eindrucksvolle Windjammer. Der kurze Nordkai bleibt für uns frei. Dort können wir das Einlaufen und die Hafenmanöver der imposanten Traditionssegler beobachten.
In der Hafeneinfahrt liegt die prachtvolle 59 Meter lange Dreimast-Bark
ARTEMIS. Gebaut vor knapp hundert Jahren in Norwegen wurde sie bis Ende der 40-er Jahre als Walfänger in der Arktis und Antakrtis und bis in die 90-er Jahre als Frachtschiff genutzt.
Seit 2001 segelt sie unter holländischer Flagge mit 30 Meter hohen Masten und 1050 qm Segelfläche, bietet Platz für ca. 40 Gäste.
Wie zierlich nimmt sich dagegen unsere ARTEMIS aus - hier neben der JUMBO.
Beim Stadtrundgang durch das malerische Städtchen Marstal
Inmitten von Großseglern Nachmittagskuchen auf der JUMBO
Die ARTEMIS in der Abendsonne
Donnerstag: Bei schwachem Westwind segeln wir noch bis zur Südspitze von Langeland. Danach überqueren wir den großen Belt mit Ostkurs. Dafür ist der jetzt achterliche Wind zu schwach und es geht unter Motor weiter.
Das sommerliche Wetter lädt trotz kühlem Ostseewasser zu einer Badepause ein. Einige stürzen sich mit tollkühnen Sprüngen ins kühle Nass.
Erschöpfung oder Sonnenbaden?
Nach einer Stunde nehmen wir wieder Fahrt auf nach Rödby. Vor der Hafeneinfahrt warten wir nach Ankündigung der Fähre 10 Minuten, bis sie endlich ausläuft und wir anlegen können.
Abends gibt es noch eine späte gemeinsame Runde Werwolf auf der JUMBO.
Das meiste ist gepackt, so können wir den letzten Segeltag mit Sonne und Wind richtig genießen. Kurz nach der Hafenausfahrt bringt uns der Westwind auf gut 8 Knoten Fahrt.
Die Instrumente auf der ARTEMIS zeigen 7,7 Knoten.
Nach nur dreieinhalb Stunden steuern wir den Tanksteg in Heiligenhafen an.
Auch unsere Crew mit zwei Kreuzfahrtgästen auf der ARTEMIS ist gegen Mittag zurück in Heiligenhafen.
Das Gepäck ist ausgeräumt und um 16 Uhr startet die Rückfahrt über Oldenburg/Holstein, Lübeck und Hamburg nach Frankfurt.
Während die Crews im ICE sitzen, erfreuen wir uns an einem rot leuchtenden Sonnenuntergang in Heiligenhafen.